Die Arbeitsgemeinschaft Vordenken für Osttirol reagiert auf das Ergebnis der Studie „Osttiroler:innen umadum – Eine Untersuchung zur Abwanderung“ mit einem Maßnahmenpaket zur Aus- und Weiterbildung im digitalen und technischen Bereich.

3. Juli 2023

Die Hauptgründe für die Abwanderung aus Osttirol sind eindeutig: „Bildung und Beruf“. Dies geht aus einer Studie von Umwelt- und Politikökonom Florian Bottner hervor. Er führte im Herbst 2022 eine Befragung mit 60 Osttiroler:innen durch, die den Bezirk bereits verlassen haben. „50 % der Befragten führen ihr Studium und die Weiterbildung als Gründe an“, betont Bottner. Dabei verschlägt es die Abwanderer:innen meist in die Städte, wie Wien oder Innsbruck, 25 % ziehen nach Deutschland, der Rest bleibt in Zentraleuropa. Die Heimatverbundenheit und das Interesse der Befragten an Nachrichten aus Osttirol sind nach wie vor groß: „So reisen sie mehrmals im Jahr in ihre Heimat zurück und informieren sich regelmäßig über Familie, Freunde, Online-Plattformen oder die Zeitung, was es Neues im Bezirk gibt“, so der Umwelt- und Politikökonom.

Maßnahmenpaket zur Aus- und Weiterbildung

Mit Angeboten zur Aus- und Weiterbildung im digitalen und technischen Bereich möchte die ARGE der Abwanderung im Bezirk entgegensteuern: „53 % der Beschäftigten in der Osttiroler Wirtschaft sind im produzierenden Gewerbe tätig, wo die Arbeit vielfach automatisiert und computergesteuert ist bzw. wird. Damit die jungen Menschen nicht bereits mit 14, 15 Jahren außerhalb Osttirols einer Aus- oder Weiterbildung nachgehen müssen, möchten wir hier ansetzen. Wir wollen Osttirol als MINT-Region stärken, forcieren gemeinsam mit den Schulen und Ausbildungsstätten die Digitalkompetenz in Richtung Programmierung, IT und Technik und setzen Schwerpunkte in diesen Bereichen“, klärt Reinhard Lobenwein, INNOS GmbH-Geschäftsführer auf. „Osttirol soll auch nach außen als innovativer und zukunftsweisender Bezirk wahrgenommen werden“, führt Wilfried Kollreider, AK-Bezirksstellenleiter fort.

Netzwerktreffen mit Osttiroler:innen weltweit umadum (OWUs)

„Wir verfügen über eine Datenbank von über 200 Osttiroler:innen weltweit umadum, davon haben 60 Personen an der Studie teilgenommen. Unser Ziel ist es dieses Netzwerk zu vergrößern und sie als Botschafter:innen für Osttirol zu aktivieren“, erklärt Johann Kollreider, Leiter der WK-Bezirksstelle Lienz. Barbara Hassler von der Felbertauernstraße AG: „In einem Netzwerktreffen am 28. Juli 2023, einer Sonderveranstaltung des OLALA Straßentheaterfestivals, laden wir alle Vordenker:innen und Osttiroler:innen weltweit umadum ein sich zu treffen und auszutauschen.“

Umfrageergebnisse Osttiroler:innen-umadum

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