Längst stehen sie lächelnd im Verkaufsregal, in der Konditorei entstehen derzeit täglich neue, und sie machen sogar den Schweizer Kollegen Konkurrenz: Pichlers Schokoladen-Osterhasen sind legendär, weit über die Grenzen Osttirols hinaus. Dabei sind sie nur ein winziger Teil des Angebots. Rund 180 Schokoladensorten gibt’s zurzeit, an einer neuen Kreation tüfteln die Konditoren bereits.

Überhaupt sind die Pichlers Osterspezialisten. Um sich allein auf die Schokolade zu konzentrieren, haben sie 2016 ihre Bäckerei in Sillian aufgegeben – den Osterlaib gibt’s aber noch immer. Wegen der großen Nachfrage hätten sie den alten Bäckereiofen behalten, erzählt Konditormeisterin und Backstubenleiterin Desirée Pichler. Und so nimmt die Familie selbst ihren Osterlaib noch mit zur Osterweihe. „Wir essen dann kaum etwas anderes“, sagt Desirée Pichler, „am liebsten mit Schinken.“


Oster-Naschwerk für jeden Geschmack

Daneben gibt’s zu Ostern die Eierlikörschokolade – natürlich ist der Eierlikör selbst angesetzt –, dann Pralinen, auch klassisch mit Eierlikör, aber auch antialkoholische Osterpralinen mit Nougat oder Vollmilch. Der Renner für die Kinder sind die Hasenlutscher und Osterpuzzles aus Schokolade, die Schokotassen und die klassischen Osterhasen in allen Größen. Bis zu 250 Exemplare fertigen die Konditoren an, im Februar geht’s meist los. Am Loch unten erkennt man die Pichler-Originale. Wer genau hinschaut, erkennt die einzelnen Schokoladenschichten.

Jede Tafel ein Meisterstück

Drei Tage lang arbeiten die Konditoren an einer Charge Schokolade, das sind 52 Tafeln. Sie verstreichen, füllen, lassen alles trocknen, pinseln wieder. Es könnte schneller gehen, doch nur, wenn sie sich diese Zeit nehmen, wird die Schokolade so unverwechselbar fein, wie sie eben ist.


Und so verbinden sie Preiselbeeren, Marillen und Almrosenhonig behutsam mit dem zart geschmolzenen Kakao. Die Schokolade selbst bezieht die Familie Pichler aus Afrika und Südamerika. Die Füllung stammt, soweit möglich, aus der Region oder zumindest aus Österreich.

Neue Kreationen von der ganzen Familie

Zu den Geschmacksrichtungen zählen unter anderem Whisky und Zirbe, Rhabarber-Topfen und Schwarzer Holunder-Lavendel, Käsesahne und Maroni, Kirsch-Marzipan, Grappa und Joghurt-Maracuja. Die Ideen für eine neue Variante kommen meist vom Papa, Hans-Gerhard Pichler, dessen Großvater schon Konditormeister war. Aber auch vom Bruder, der Mama oder sogar auf Kundenwunsch. Alles, was schmecken könnte, wird ausprobiert. Bis zu 20 Versuche gibt’s, bis entschieden wird, ob’s mit einer neuen Geschmacksrichtung weitergeht oder nicht.

Osttiroler Schokolade in der Schweiz

Dabei greifen die Pichlers auch Trends auf: Seit vergangenem Herbst können Kunden vegane Schokolade mit Geschmacksrichtungen wie Kirsch, Mandelnougat oder Himbeere genießen. Ab kommendem Herbst, wenn die neue Saison beginnt, werden Schokoladen mit Zitronen- beziehungsweise Orangenmarzipan das Angebot ergänzen. Das einzige Produkt, das allein in Sillian in „Pichler’s Schokoladenwelt“ zu haben ist, ist das Schokoladeneis im Sommer. Alles andere ist auch in rund 250 Spezialitätengeschäften in Österreich und Deutschland erhältlich oder kann online bestellt werden. Und so kommt’s, dass Osttiroler Schokolade sogar in die Schweiz verschickt wird.



Weitere Informationen:

www.pichler-sillian.at



© Monika Hoeksema, Pichler’s Schokoladenwelt


Autorin:
Monika Hoeksema


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