„Ziel der Freiwilligenpartnerschaft Tirol ist es, das funktionierende, unverzichtbare Netz des freiwilligen Engagements zu stärken und zukunftsfähig zu gestalten“ – dies ist eine Maxime der zehn Tiroler Freiwilligenzentren. Die Umsetzung ist dem Freiwilligenzentrum Osttirol während der Corona-Zeit mehr als gelungen.

Doch man stellte sich rasch darauf ein: Die Verantwortlichen – allen voran Andrea Fink als Koordinatorin aller zehn Tiroler Freiwilligenzentren – vernetzten sich digital über die Meeting-Software ZOOM und erhielten so einen Überblick, wem wo am besten geholfen wäre. Allein 38 neue Helfer meldeten sich nach einem Aufruf, über 300 freiwillige Osttiroler engagieren sich insgesamt im Freiwilligenzentrum Osttirol ehrenamtlich für andere.

So konnten viele Menschen jeden Alters an diversen Aktionen teilhaben, darunter am Onlineprojekt „Osttiroler lesen für Osttiroler“. Die Bücherei in Außervillgraten stellte beim digitalen Lesehoagascht interessante Buchtitel vor. Andere Freiwillige nähten Mund-Nasen-Masken für soziale Einrichtungen und kleine Geschäfte. Dazu kamen Hol- und Bringdienste für Menschen, die zur Risikogruppe zählen – auch in Zusammenarbeit mit den Nahversorgern und Gemeindetaxis.


© Freiwilligenzentrum Osttirol


Bernhard Oberschneider, unter anderem zuständig für den Sozialladen „Kraut & Rüben“ in Matrei, zieht ein positives Fazit: „Es gab viel zu organisieren, um die geforderten Maßnahmen umzusetzen. Eines hat Covid-19 aber gezeigt – und zwar war besonders auffällig – dass durch den Zusammenhalt und die Flexibilität der vielen Freiwilligen, aber auch Hauptberuflichen, doch vieles möglich war, was man sich zuvor gar nicht vorstellen konnte.“

Alle halfen und helfen zusammen. Seien es Freiwillige aus dem Kreis der Jungbauern oder der Landjugend, von den Feuerwehren oder den Schützenkompanien. Und waren einige anfangs spontan dabei, dürfen die Osttiroler mittlerweile dauerhaft auf sie zählen. So ziehen auch Mitglieder von Nachbarschaftsvereinen und Sozialausschüssen und sogar Firmlinge aus einzelnen Pfarreien an einem Strang.

„Die Freiwilligenarbeit ist der Kit unserer Gesellschaft“, sagt die Osttiroler Koordinatorin Alexandra Harles. „Für mich ist es jeden Tag aufs Neue eine Freude mit so vielen motivierten, empathischen und kreativen Menschen zusammenzuarbeiten. Gemeinsam mit den Ansprechpartnern in den Einsatzstellen haben wir die Krise bis jetzt gut gemeistert und uns den neuen Herausforderungen gestellt. Ich hoffe sehr, dass es auch weiter gelingen wird.“ Davon ist Bernhard Oberschneider überzeugt: „Die Freiwilligkeit ist unverzichtbarer Teil des öffentlichen Lebens. Dies wurde und wird seit längerer Zeit auch von der Öffentlichkeit erkannt und anerkannt. Und es ist wichtig, unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter weiterhin in allen Bereichen zu unterstützen, ihnen das ‚Werkzeug‘ für ihr Engagement zur Verfügung zu stellen, damit wir weiterhin auf sie zählen können.“

Autorin:
Monika Hoeksema
www.mehrsalzmedia.com

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