Die Lücken in der Betreuung schließen sich: War die Kinderkrippe in der Gemeinde Kals bisher nur an drei halben Tagen geöffnet, können Eltern ihre Kinder seit diesem Herbst nun an fünf Vormittagen betreuen lassen. Und da sich die gemeindeübergreifende Betreuung im Defereggental in den vergangenen zwei Jahren so gut eingespielt hat, wurde auch in Tessenberg in der Gemeinde Heinfels das Angebot erweitert.
Bereits sechs Anmeldungen liegen für die neue Nachmittagsbetreuung vor. Zudem gibt es eine ganztägige Ferienbetreuung: Die nächste findet vom 27. bis zum 30. Oktober statt – also am besten gleich anmelden. Das Besondere in Tessenberg ist der naturnahe Ansatz: „Die Kinder verbringen noch viel mehr Zeit draußen“, sagt OK-Geschäftsführerin Sabine Bodner. „Nach den Hausaufgaben geht es beispielsweise zum nahegelegenen Bauernhof Steinringer, auf dem sie mithelfen können, sei es beim Pflanzen oder im Stall mit den Schafen, Hühnern und Pferden.“ So waschen sie beispielsweise beim Ferienprogramm „Vom Schaf zum Pullover“ die geschorene Wolle und lernen, wie daraus auf einem Spinnrad die Wolle zum Stricken entsteht. Wer bei „Vom Korn zum Brot“ mitmacht, darf Korn mahlen und mit eigenen Händen das Brot formen, das – vielleicht mit Körnern verfeinert – im Backofen eine feine Kruste bekommt.
Experimente stehen bei „Wasser ist Leben“ an.

Insgesamt werden rund 250 Kinder betreut – wie im vergangenen Jahr auch. Allerdings haben sich die Betreuungsstunden erhöht: Waren es im Juli vergangenen Jahres 12.445 Stunden, verzeichnete das Osttiroler Kinderbetreuungszentrum heuer 13.436. Das gleiche gilt für August: 11.062 Stunden wurden für das Jahr 2019 notiert, 2020 waren es 11.291.
„Die Nachfrage war einfach da“, sagt Sabine Bodner. Es habe viele Angebote gegeben und Eltern, die aufgrund der Kurzarbeit keinen Urlaub mehr hatten, hätten die Betreuung gern in Anspruch genommen.

Übrigens: Eine weitere große Neuerung wird es im Laufe des nächsten Jahres geben. Die Kinderbetreuung für den Nachwuchs der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krankenhauses sowie des Wohn- und Pflegeheims findet dann nicht mehr in der Kindervilla statt, sondern im neuen Zubau. Auf rund 400 Quadratmetern hat der Nachwuchs dann nicht nur Platz zum Spielen und Lernen, sondern auch zum Schlafen. Denn: Für die Kolleginnen und Kollegen in der Nachtschicht ist eine 24-Stunden-Betreuung angedacht.
Über das Osttiroler Kinderbetreuungszentrum:
Die Kinderbetreuung findet in 33 Osttiroler Partnergemeinden an acht Standorten statt. Außer dem Haus Kolping, in dem Krippe, Kindergarten und Hort untergebracht sind gibt es derzeit die Kindervilla in Lienz sowie die Zweigstellen in der Debant, in Matrei, Kals, Sillian, St. Veit im Defereggental und Tessenberg.
Die Betreuung ist für Kinder zwischen ein und 14 Jahren von montags bis freitags zwischen 6.30 und 19.30 Uhr gewährleistet. Dazu kommt eine ganztägige Ferienbetreuung und auf Wunsch der Abholdienst mit dem Kindertaxi. Speziell für berufstätige Eltern gibt es samstags die ganztägige Betreuung mit Mittagstisch.
Die Kinderbetreuung kostet ab 2,50 Euro pro Stunde. Einkommensabhängig übernimmt der AMS bis zu 90 % der Kosten; auch beim Land Tirol kann man eine Förderung von bis zu 60 % der Kosten beantragen.

Weitere Informationen: www.ok-zentrum.at
Autorin:
Monika Hoeksema
www.mehrsalzmedia.com