Margit Steiner vom Gerlhof am Nußdorfer Berg ist nicht nur Bäuerin, sondern auch von ganzem Herzen Gastgeberin. Als Nationalpark-Partnerbetrieb liegt es ihr gemeinsam mit ihrer Familie am Herzen, die Osttiroler Kulturlandschaft nicht nur mit zu erhalten, sondern auch weiterzuentwickeln. Dabei gibt sie gern ihr Wissen um die Geschichte, um Pflanzen und Tiere an ihre Gäste weiter. Wie sie das noch besser machen kann, erfährt sie im kommenden Kurs zum/zur bergbäuerlichen Landschaftsführer/in, welcher im Rahmen des Transnationalen LEADER-Projekts „Der wiederentdeckte Garten“ angeboten wird. Noch sind Plätze frei.

Landschaftsplaner, Biologen, Erlebnispädagogen und Tourismusexperten führen in zwei Modulen durch den vom Maschinenring angebotenen Lehrgang. Die Teilnehmenden erfahren dabei noch viel Unbekanntes über ihre Kulturlandschaft. Sie gewinnen Kenntnisse in Sachen Biologie, Ökologie und Naturschutz, lernen Wichtiges zu alten Nutztierrassen und kulturellen Zeugnissen.

Das Wissen weitergeben

Ein Kernmodul des Kurses ist, sein Wissen auf interessante Weise weiterzugeben. Und genau das ist Margit Steiners Anliegen: „Unsere Gäste bekommen einen Einblick in eine Welt, nach der sie sich irgendwie sehnen – mit all den Schätzen und der Apotheke vor der Haustür. Bei dem Kurs kann ich lernen, wie ich das am besten vermitteln kann.“


Jeder Hof ist einzigartig

Alle naturinteressierten Einheimischen sind ebenso willkommen wie Wanderführerinnen oder Schutzgebietsbetreuer. Für Gastgeber ist er freilich besonders interessant. Denn jeder Hof in jedem Tal hat seine eigene Geschichte, jede Landwirtsfamilie hat sich auf etwas anderes spezialisiert. Und so bekommen die Teilnehmenden das richtige Werkzeug an die Hand, um ihr Wissen weiterzugeben, in Erinnerung zu bleiben, selbstständig Ideen zu entwickeln und umzusetzen.

Ihre Gäste seien alle naturverbunden, schätzten die Natur und sähen den vielfältigen Alltag am Bauernhof, erzählt Margit Steiner. „Aber es ist auch wichtig zu wissen, dass die Osttiroler Kulturlandschaft ein wichtiger Schatz ist, der über viele Generationen gewachsen ist. Und wenn ich meinem Gast viel erzählen kann, fühlt er sich wie wir auch als Teil der Geschichte.“


Blick über den Tellerrand

Zwar liegt der Fokus auf den regionalen Besonderheiten. Doch als „Transnationales LEADER-Projekt“ wird der Kurs länderübergreifend mit Landwirtschaften in der italienischen Region Veneto/Venetien stattfinden. Und wer bisher meinte, er hätte nichts zu erzählen, wird über die Vielfalt staunen, aus der sich unzählige interessante Geschichten ergeben.


„Hier wird der Bauer zum Storyteller“, sagt Gina Streit vom RMO Osttirol. „Und mit all den lässigen Geschichten kann jeder jeden Tag etwas Neues erfahren, ohne das Gefühl des Lernens zu haben.“ Die Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer haben außerdem über das RMO die Möglichkeit, zwei Tage lang bei und mit den italienischen Projektpartnern zu verbringen. Das ermöglicht allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern Einblicke in andere Sicht- und Arbeitsweisen.

Der Lehrgang-Auftakt ist gemeinsam mit dem Maschinenring Osttirol und REVITAL Integrative Naturraumplanung für den 9. April 2021 geplant.

Weitere Informationen:

https://www.maschinenring.at/maschinenring-service-tirol-reg-genmbh/lehrgang-zum-bergbaeuerlichen-landschaftsfuehrer-ab-herbst-2020


© Martin Lugger, Gerlhof, Hofrichter,


Autorin:
Monika Hoeksema


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