Einfach mal raus, im Ausland Neues sehen, Spannendes erleben, neue Impulse bekommen: Das ermöglicht das Projekt „Rückenwind“ jungen Menschen zwischen 18 und 30 Jahren. Ob Portugal oder Italien, England oder Finnland – überall sind Neugierige willkommen, die freiwillig mit anpacken. Sei es bei Garten- oder Forstarbeiten, bei der Entwicklung eines Jugendzentrums, beim Restaurieren historischer Boote oder bei Foto- und Mediaprojekten.

Veranstalter ist der Verein CUBIC in Innsbruck gemeinsam mit der Arbeiterkammer Tirol. CUBIC-Geschäftsführer Markus Albrecht sieht in den Reisen eine große Chance für junge Menschen, ihren Horizont zu erweitern. „Wir können damit Jugendlichen Europa ermöglichen, die Europa sonst nicht im Blick haben“, erklärt er. Doch nicht nur für sie ist diese Reise ein Gewinn. „Ziel ist immer der Mehrwert für andere“, sagt Albrecht, „freiwillig etwas für die lokale Gemeinschaft zu leisten.“

Gemeinsam in eine WG

Mitmachen kann jeder. Österreichweit sind jährlich rund 100 junge Frauen und Männer dabei; zwischen acht und zwölf kommen aus Osttirol. Eine von ihnen ist Sylvia Kleinlercher, die sechs Monate lang in Cornwall in einer Preschool, einer Kindertagesstätte, tätig war. 23 Jahre war sie alt, als sie zu Hause in Iselsberg-Stronach die Koffer packte, um im Herbst 2019 nach England zu reisen. Gemeinsam mit einer weiteren Freiwilligen teilte sie sich den Platz, lebte mit anderen Tirolerinnen und Tirolern in einer WG.


Das Gesamtpaket hat’s ausgemacht
Ihr Fazit: „Es ist spannend und man lernt jede Menge Neues.“ Anfangs sei es mit der Sprache freilich etwas schwierig gewesen, lacht sie. Englisch hatte sie bislang nur in der Schule, dazu kam der Dialekt in Cornwall. Aber: „Jeder hat geholfen und wir wurden toll aufgenommen.“ Was sie für sich, für ihre Berufslaufbahn, für ihr Leben aus England mitgenommen hat? „Es war einfach super, woanders zu sein und Menschen zu treffen, die einem helfen. Nie wird man alleingelassen und ich konnte mich auch dort daheim fühlen“, sagt sie rückblickend. Es sei das Gesamtpaket gewesen, die vielen neuen und netten Leute. „Ich habe so viele schöne Sachen gesehen, die Sprache gelernt, die Landschaft ist so toll, und das Arbeiten war so interessant.“


Neue Ideen, neue Perspektiven

Albrecht von CUBIC freut sich über das durchweg gute Feedback der jungen Leute. Zumal sich der Verein auch noch Monate später kümmert, nachhakt, wie es denn mit den einzelnen Teilnehmern weitergegangen ist. „Nicht selten werden abgebrochene Schullaufbahnen wieder aufgenommen“, sagt er. Oder es ginge in der Abendschule weiter, oder, oder … Auch für Sylvia Kleinlercher ergab sich beruflich genau das Richtige: Seit Mai 2020 arbeitet sie in einer Kindertagesstätte in Innsbruck. „Es hat mich einfach dahin geleitet“, schwärmt sie. Was sie in England erlebte und lernte, darf sie in ihrer neuen Stelle einbringen. Das Wichtigste für sie: Kindern die Natur mit all ihren Facetten nahe zu bringen. Und dass sie mit Neugierde aus sich selbst heraus lernen. Eine neue Assistentin in ihrem Team fragte sie Sylvia nach ihren Erfahrungen mit „Rückenwind“ und ob sie das empfehlen könne. Ihre Antwort: „Ja! Sofort!“


Gefördert werden die Projekte über das EU-Programm „Europäisches Solidaritätskorps“. Übrigens: Auch während der derzeitigen Reisebeschränkungen lohnt sich ein Blick ins Rückenwind-Programm. Es warten zahlreiche spannende Projekte. Auch im europäischen Ausland.

Weitere Informationen:


https://tirol.arbeiterkammer.at/beratung/jugendundlehre/auslandsprojekte/Rueckenwind.html

https://cubic-online.eu/projekte/rueckenwind



© Rückenwind, Kleinlercher


Autorin:
Monika Hoeksema


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